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Begutachtung in Zeiten der Pandemie

Wenn Menschen aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderungen ihren Alltag nicht mehr ohne fremde Hilfe bewältigen können, kann mithilfe eines Pflegegutachtens die Pflegebedürftigkeit festgestellt werden. Elvira Boos-Ziesner arbeitet seit sechs Jahren für Medicproof als Pflegegutachterin. Wie das in Zeiten von COVID-19 unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen funktioniert und was Versicherte sich unter einer «digitale Begutachtung» vorstellen können, berichtet sie an dieser Stelle.

Elvira Boos-Ziesner ist Pflegegutachterin bei MEDICPROOF. Hier erzählt sie von ihrer Arbeit.

Mein Name ist Elvira Boos-Ziesner, ich bin 61 Jahre alt und wohne an der Grenze vom Saarland zu Rheinland-Pfalz. Für Medicproof arbeite ich ausschließlich im angrenzenden Rheinland-Pfalz. Ich war bis 2008 in der Altenhilfe tätig, davon mehrere Jahre als Pflegedienstleitung. Danach habe ich als Pflegegutachterin bei der Knappschaft angefangen, später auch für den MDK gearbeitet und bin nun seit sechs Jahren für Medicproof tätig. Diese Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Ich bin Gutachterin aus Leidenschaft und kann in diesem Beruf meine Stärken und meine Erfahrung voll einbringen.

Wie läuft momentan während Covid-19 eine klassische Begutachtung ab? Was erwartet die Versicherten?

Die klassischen Begutachtungen, so wie wir sie auch vor der Pandemie durchgeführt haben, können wir seit Anfang Oktober unter Berücksichtigung des Schutz- und Hygienekonzepts von Medicproof wieder als Vor-Ort-Begutachtungen durchführen. Schon bei der ersten Kontaktaufnahme mit dem Versicherten, bzw. dem angegebenen Ansprechpartner, werden mögliche (Ausschluss-) Kriterien von mir angesprochen und geprüft. Danach erfolgt die Terminvereinbarung und die Entscheidung, ob die Begutachtung per Hausbesuch durchgeführt werden kann oder nicht.

Viele Menschen verspüren wegen des Begutachtungstermins und der Ungewissheit einen gewissen Druck, weil sie sich natürlich auch sorgen. Was muss ich vorbereiten? Welche Fragen werden mir gestellt? Was schaut sich der Gutachter in meinem Wohnumfeld an? Hoffentlich vergesse ich keine wichtigen Details im Gespräch? Alles verständliche Fragen. Aber die lassen sich schnell vorab erklären, so dass während der Begutachtung weniger Aufregung herrscht. Mögliche Spannungen, das bringt die lange Berufserfahrung mit sich, erkennt man natürlich sofort und die lassen sich oft schon mit einem Augenzwinkern oder einer Prise Humor auflösen.

Wie geht es nach der Terminvereinbarung weiter?

Wenn ich die Versicherten dann zum vereinbarten Termin vor Ort aufsuche, starte ich anhand meines Formulargutachtens die eigentliche Begutachtung. Diese findet aktuell übrigens nur mit dem Gutachter, der versicherten Person und maximal einer weiteren, in Ausnahmefällen auch zwei weiteren Personen statt. Natürlich muss ich selbst gesund sein und der Termin findet mit Mund-Nasenschutz und unter Einhaltung der vertrauten Abstands- und Hygieneregeln statt. Im Fragenkatalog für mein Gutachten findet sich alles, was für die spätere Beurteilung entscheidend ist, wieder. Durch meine Gesprächsführung kann ich dann mit dem Versicherten systematisch alles Wesentliche erfragen und erfassen und daher muss sich niemand Sorgen machen, ich als Gutachterin könnte etwaige Details und wichtige Informationen vergessen.

Im Rahmen der verschiedenen Modulreihen im Fragenkatalog überprüfe ich so die Mobilität, die Kommunikationsfähigkeit und die kognitive Wahrnehmung der Versicherten. Natürlich auch ihre Verhaltensweisen und ihre psychische Lage und abschließend auch die Möglichkeiten zur Selbstversorgung. Das beinhaltet natürlich auch die Begutachtung des Wohnumfeldes, ich schaue mir also die baulichen Voraussetzungen an und identifiziere potentielle Gefahrenquellen und Hindernisse. So kann ich auch entscheiden, ob Hilfsmittel oder Umbaumaßnahmen benötigt werden, denn das erklärte Ziel lautet ja, die Versicherten zu unterstützen und ihnen den Verbleib in ihrem vertrauten Wohnumfeld zu ermöglichen, so lange das eben geht.

Sie prüfen, um Menschen zu unterstützen

Ja natürlich, manche Versicherten denken fälschlicherweise, unsere Begutachtung würde durchgeführt, um sie ins Heim abzuschieben. Diese Ängste sind absolut unbegründet, aber es ist eine wichtige Aufgabe des Gutachters, diese oft subtilen Ängste der Versicherten zu erkennen und während der Begutachtung mit Ruhe und Erfahrung beruhigend auf die Versicherten und den Verlauf der Begutachtung einzuwirken. Das ist wirklich kein Termin vor dem man sich zu fürchten braucht. Wir ermitteln lediglich die Ausprägung einer möglichen Beeinträchtigung der Selbstständigkeit der Versicherten. Dadurch kann anschließend über Art und Umfang der Leistungen durch die Versicherungen entschieden werden.

Was tun sie, wenn Versicherte im Augenblick nicht persönlich vor Ort begutachtet werden können?

Sollte aus gesundheitlichen Gründen, also etwaigen Vorerkrankungen, einer Immunschwäche, bei akutem Unwohlsein oder dem Verdacht auf eine Corona-Erkrankung sowie durch regionale bzw. behördliche Vorgaben, eine Vor-Ort-Begutachtung zum vereinbarten Zeitpunkt nicht möglich sein, besteht die Möglichkeit, eine sogenannte «digitale Begutachtung» am Telefon durchzuführen. Wenn die Entscheidung getroffen ist bespreche ich mit dem Versicherten am Telefon alle relevanten Fragen, so wie ich das bei der aufsuchenden Begutachtung auch tun würde.

Natürlich ist das nicht so einfach für alle Beteiligten, weil die visuelle Inaugenscheinnahme entfällt. Außerdem ist die Durchführung für Versicherte oft sehr anstrengend, denn die telefonische Begutachtung erfordert ein hohes Maß an Konzentrationsfähigkeit auf beiden Seiten. Dennoch kann ich mittels meiner Erfahrung und der strukturierten Fragen auch aufgrund einer «digitalen» Begutachtung ein aussagekräftiges und verlässliches Gutachten erstellen. Wenn die Versicherten die technischen Voraussetzungen mitbringen, wir uns also über einen Laptop oder ein Tablet unterhalten können, dann kann die Begutachtung auch per Videochat stattfinden. Das wäre auch aus datenschutzrechtlichen Gründen nach einem Hinweis auf das damit verbundene Risiko zulässig, ist aber in meinem Fall bisher die Ausnahme geblieben.

Die Versicherten beschreiben also bei der «digitalen Begutachtung» die wesentlichen Fakten?

Genau, ich bestehe auf die Lautsprecherfunktion, damit alle Beteiligten ins Gespräch eingebunden sind und der Versicherte und sein Angehöriger werden so zu meinen Augen vor Ort. Ich stelle dem zu Begutachtenden dann zum Beispiel eine Aufgabe und lasse den Angehörigen parallel beschreiben, wie die Aufgabe gelöst wird. Das war in der Anfangszeit natürlich so kaum möglich, weil ja selbst Angehörige nicht vor Ort anwesend sein durften. Und natürlich agieren wir hier mehr auf einer Vertrauensbasis als bei der Inaugenscheinnahme, aber dafür werden die «digitalen Begutachtungen» auch als solche gekennzeichnet.

Wichtig ist für die Erstbegutachtung der körperliche und geistige Erstbefund und der ist auch während der «digitalen Begutachtung» feststellbar. Insgesamt kann ich für mich festhalten, dass bisher alles geklappt hat und aussagekräftige Begutachtungen auf die eine oder die andere Art und Weise durchführbar sind.

Haben Sie noch weitere Hinweise und Tipps für Versicherte im Vorfeld einer Begutachtung?

Wenn sich Versicherte und ihre Angehörigen auf einen Begutachtungstermin mit MEDICPROOF vorbereiten wollen, weil sie sich sicherer fühlen, dann können sie im Vorfeld einen Fragebogen ausfüllen, das sogenannte «Pflegeprotokoll». Darin können vorab wichtige Hinweise zur aktuellen Pflegesituation dokumentiert werden. Das Pflegeprotokoll oder eine Broschüre mit Hinweisen zur Vorbereitung auf die Begutachtung können Versicherte kostenfrei bei Medicproof oder über compass private pflegeberatung erhalten. Die darin enthaltenen Informationen liefern für die eigentliche Begutachtung allerdings nur Anhalts- und Stichpunkte. Das Pflegeprotokoll kann Versicherten aber dabei helfen, sich mit dem Begutachtungstermin und den dort zu besprechenden Inhalten im Vorfeld vertraut zu machen und mögliche Sorgen nehmen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Beide Pflegeberaterinnen, die bei uns zu Hause waren, haben uns sehr freundlich, geduldig und unseres Erachtens auch fachlich bestens beraten und aufgeklärt.

Ute J., Klientin

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