Das Potential der Beratung per Videogespräch
Die junge Generation findet es cool, viele Klient*innen und Berater*innen einfach praktisch – die Beratung per Videogespräch bietet neues Potential für die Pflegeberatung.
Petra Schneider arbeitet seit zehn Jahren für compass als Pflegeberaterin vor Ort. Ihr Arbeitsalltag besteht seitdem vor allem aus Hausbesuchen: Sie fährt durch die Eifel von Ortschaft zu Ortschaft und besucht ihre Klientinnen und Klienten zu Hause. Zwischendurch gab es natürlich auch einige Beratungen per Telefon. Seit Anfang 2022 hat sie nun auch die Möglichkeit Pflegeberatungen nach § 7a SGB XI per Videogespräch anzubieten. Natürlich kann nichts ein persönliches Gespräch ersetzen, dennoch sieht sie viel Potenzial in der neuen technischen Möglichkeit Beratungen per Videogespräch durchzuführen. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen:
Frau Schneider, welche Vorteile bietet die Beratung per Videogespräch in Ihrem Arbeitsalltag?
Pflegesituationen entstehen oder verändern sich meistens schnell und unerwartet. Plötzlich stürzt ein Angehöriger oder die Pflegeperson fällt von einem auf den anderen Tag aus und die Ratsuchenden stehen vor der Frage: Wie geht es jetzt weiter? Es muss ganz kurzfristig eine Lösung her und oft liegen die Nerven blank. Die Ratsuchenden stehen da häufig unter großem zeitlichen Druck und benötigen dringend Beratung.
Eine Beratung per Videogespräch bietet den Ratsuchenden da oft die nötige Flexibilität, indem diese ortsunabhängig durchgeführt werden kann – und man sich trotzdem sieht.
„Ich bekomme das Feedback von der jüngeren Generation, dass sie es cool finden, dass wir fortschrittlich sind und mit der Beratung per Videogespräch mit dem Zeitgeist gehen. Das freut mich und ich merke selber im Arbeitsalltag, dass die Beratung per Videogespräch eine wichtige und hilfreiche Ergänzung für uns ist.“
Petra Schneider, Pflegeberaterin
Als weitere Alternative steht natürlich immer die Beratung per Telefon zur Verfügung. Die Sie bisher auch nutzen konnten, um kurzfristige Fragen zu klären, wenn ein Termin vor Ort nicht möglich war. Wie sehen Sie diese beiden Beratungsvarianten im Vergleich?
Für manche, gerade neue Klient*innen, ist es manchmal beim Erstkontakt einfacher zu erzählen, wenn wir am Telefon miteinander sprechen. Je nach Beratungsanliegen fällt es manchen Menschen leichter dies am Telefon zu kommunizieren, gerade wenn es sich um eine emotional stark belastende Situationen handelt. Da passe ich mich immer dem Bedarf und dem Wunsch der Klient*innen an.
Aber für mich ist es generell so, dass ich im Videogespräch anders als am Telefon, auch nochmal ein Stück individueller auf meine*n Gesprächspartner*in eingehen kann, weil ich sehe, wie die Mimik und Gestik der Person ist und wie es ihr geht.
Viele meiner Klient*innen begleite ich schon viele Jahre. Wenn ich z.B. jemanden länger nicht gesehen habe, kann ich natürlich schon einiges visuell wahrnehmen ohne explizit zu fragen: Hat er oder sie sich verändert? Ab- oder zugenommen? Wie sieht ihr oder sein Gesicht aus? Das sind für mich wichtige Informationen, denn an der Mimik und Gestik meines Gegenübers kann ich auch sehen, wie das Thema ankommt oder welche Fragen noch bestehen. Ich habe dadurch die Möglichkeit ganz anders auf das Gesagte zu reagieren. Und dadurch kann ich dann detaillierter und genauer auf Beratungsthemen und natürlich auch auf die Bedürfnisse meines Gegenübers eingehen und ich kann mehr Nähe aufbauen. In der Beratung per Videogespräch ist das im Vergleich zum Telefonat einfacher möglich.
Ich wähle die Beratungsform aber immer passend zur Situation und meinen Gesprächspartner*innen. Wenn jemand lieber telefonieren möchte, ist das natürlich in Ordnung. Gerade die ältere Generation hat nicht immer die technischen Möglichkeiten oder die Netzabdeckung ist nicht überall durchgängig stabil oder noch nicht flächendeckend ausgebaut. Dann ist das Telefon immer das Mittel der Wahl.
Aber ich bin zuversichtlich, dass sich diese digitalen Voraussetzungen in naher Zukunft stark verbessern werden.
Welches Feedback erhalten Sie von Klient*innen zum neuen Angebot?
Das Feedback ist positiv. Auch ältere Klientinnen und Klienten kann ich davon überzeugen, das Angebot mal auszuprobieren und sie freuen sich dann, wenn es klappt und dass es so einfach ging. Und die jüngeren Generationen, die schon vertraut mit der Videotelefonie sind, nehmen das Angebot sowieso gern an – wie zum Beispiel die Eltern von pflegebedürftigen Kindern. Eltern sind häufig wahnsinnig stark terminlich eingebunden, da passt eine Beratung per Videogespräch oft noch in den Alltag hinein. So auch bei berufstätigen Angehörigen, die Pflege und Job unter einen Hut bekommen müssen. Da ist es oft praktisch, wenn ich bei den Eltern Zuhause bin, dass ich die Angehörigen per Video dazu schalten kann und sie dann virtuell in digitaler Form dabei sein können, ohne lange Fahrtwege in Kauf zu nehmen.
Ich bekomme dann das Feedback von der jüngeren Generation, dass sie es cool finden, dass wir fortschrittlich sind und mit der Beratung per Videogespräch mit dem Zeitgeist gehen. Das freut mich und ich merke selber im Arbeitsalltag, dass die Beratung per Videogespräch eine wichtige und hilfreiche Ergänzung für uns ist.
Sie möchten eine Pflegeberatung per Videogespräch ausprobieren?
Vereinbaren Sie telefonisch über die kostenfreie Rufnummer 0800 101 88 00 einen Termin.
Ich, als auch meine demente Ehefrau freuen uns jedes Jahr auf den Besuch Ihrer lieben Mitarbeiterin mit ihren kompetenten und kenntnisreichen Beratungsthemen.
Erich B., Klient
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