Hilfe für die Unterstützer - Präventionsberatung für pflegende Angehörige
Am 08.01.2020 haben Claudia Calero, Abteilungsleiterin für Wissens- und Qualitätsmanagement bei compass, und Dr. Lena Dorin, Referentin für Gesundheits- und Pflegepolitik bei der BAGSO, eine Vorlesung zum Thema "Solidarität zwischen den Generationen: Herausforderungen in der Pflege unter Älteren und Pflege durch die Kinder" an der Universität zu Köln gehalten.
"Nach wie vor ist die Übernahme von Sorgetätigkeiten innerhalb der Familie ein hohes gesellschaftliches Gut. Die Bereitschaft des Einzelnen, Angehörige zu pflegen, scheint unverändert ", so leitet das Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres) den letzten Teil seiner Ringvorlesung an der Universität Köln im Rahmen ihrer Programmankündigung ein. Die dazugehörigen Pflegekonstellationen und Lebensverhältnisse ändern sich durch den demographischen Wandel. In diesem Zusammenhang stellen sich Fragen nach der Überforderung pflegender Angehöriger, der Prävention und der Stärkung der häuslichen Pflege.
Der Klärung dieser Themen gingen Dr. Lena Dorin und Claudia Calero im Rahmen ihrer öffentlichen Vorlesung auf den Grund und erläuterten den Zuhörern, wer sich in Deutschland in die Rolle als pflegender Angehöriger begibt, wo Betroffene Hilfe und Unterstützung bekommen und wie die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege heute und in Zukunft gelingen kann. Die beiden Expertinnen beschäftigen sich beruflich mit diesen Fragen. Lena Dorin, promovierte Pflegewissenschaftlerin, ist als Referentin bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) zuständig für Gesundheits- und Pflegepolitik. Claudia Calero, ebenfalls Pflegewissenschaftlerin, leitet bei compass private pflegeberatung in Köln die Abteilung Wissens- und Qualitätsmanagement.
Um die Lebensqualität pflegender Angehöriger zu erhalten sei es vor allen Dingen wichtig, frühzeitig Belastungsfaktoren und vorhandene Ressourcen zu identifizieren, meint Claudia Calero: "Vielen Betroffenen fällt es schwer, die Bereitschaft und Fähigkeit zur Pflege ihrer Angehörigen neben ihren sonstigen Verpflichtungen durchzuhalten. Eine Präventionsberatung, z.B. durch ausgebildete und erfahrene Pflegeberater, ist ein wichtiger Schlüssel, um die eigenen Stärken kennen zu lernen und selbstbestimmt Bewältigunsstrategien in der Pflegesituation zu entwickeln." Auch die Vernetzung mit ehrenamtlichen Strukturen der Selbsthilfe, darin sind sich Dorin und Calero einig, können ein entscheidender Faktor sein; Angebote die Ratsuchende z.B. über die Webseite der BAGSO oder aber auch auf pflegeberatung.de finden können. "Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Entscheidend kann der Zeitpunkt sein. Wer sich frühzeitig Gedanken über seine eigenen Perspektiven und Wünsche macht, der ist möglicherweise resilienter im Umgang mit einer auftretenden Pflegesituation und kann sie aktiv gestalten", so Calero.
Weitere Infos zur BAGSO und zur Ringvorlesung erhalten Sie über die angefügten Links. Haben Sie Fragen zum Thema Prävention? Die compass-Pflegeberatung ist in allen Fragen rund um die Pflege für Sie da. Wir unterstützen Sie kostenfrei und unabhängig bei der Organisation einer Pflegesituation und zeigen Ihnen Ihre individuellen Möglichkeiten auf.
In meiner Not/Sorge um meinen Vater und Überforderung und Zeitdruck in diesem "Bürokratiedschungel" war mir mein Pflegeberater eine große Hilfe und Beruhigung. Er hat mir sehr geduldig u.a. alle meine Fragen erläutert und mich, auch vorausschauend auf wichtige Aspekte, die zu beachten sind, hingewiesen.
Dr. Sabine W., Klientin
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