Unsere Nominierten im Kreis Unna

„Wir sind da. Wir hören zu. Wir reden. Wir handeln.“, so fasst der Verein Lüner Hospiz e. V. seine Arbeit zusammen.

Der ambulante Hospizdienst richtet sich an schwer erkrankte und sterbende Menschen sowie deren Angehörige. Die Begleitung durch hauptamtliche Koordinator*innen und ehrenamtliche Mitarbeitende möchte dabei unterstützen, Lebensqualität auch am Lebensende sicherzustellen und die Würde des Lebens bis zuletzt zu erhalten.

Die genaue Gestaltung der Begleitprozesse ist dabei individuell und orientiert sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen und den vorhandenen Kapazitäten. Die ehrenamtlichen Begleiter*innen des Vereins kommen vorbei, hören zu und erzählen, spielen Spiele, bieten Handreichungen an oder stehen für gemeinsame Unternehmungen, wie beispielsweise Spaziergänge, zur Verfügung.

Auch die Begleitung von An- und Zugehörigen ist Teil der ambulanten Hospizarbeit. Das Team des Lüner Hospiz e. V. organisiert beispielsweise stundenweise Entlastung und betreut schwer erkrankte Menschen, sodass Angehörige Erledigungen machen oder etwas Zeit für sich haben können. Ebenso gehören Entlastungsgespräche zum Angebot. Unterstützung ist möglich in Zeiten der Abschiednahme, aber auch während des Trauerprozesses.

Sollte der Lüner Hospiz e. V. mit dem pflegecompass ausgezeichnet werden, soll das Preisgeld in die Ausbildung weiterer ehrenamtlicher Begleiter*innen investiert werden, um Betroffenen und Angehörigen noch verlässlicher zur Seite stehen zu können. Auch das gesellschaftliche Bewusstsein für Sterben, Tod und Trauer möchte das Team mit einer Auszeichnung stärken, Berührungsängste abbauen und das eigene Angebot bekannter machen.

Älteren Menschen, Pflegebedürftigen und Angehörigen in der Region Orientierung geben, ihnen ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben ermöglichen und Entlastung bieten – mit diesem Ziel arbeitet die Ökumenische Zentrale gGmbH für Altenhilfe in Schwerte, die betrieben wird vom Caritasverband für den Kreis Unna und der Diakonie Mark-Ruhr. Sie steht bei vielen Fragen und Themen rund ums Älterwerden zur Seite und hilft, passgenaue Lösungen zu finden.

Die 24 hauptamtlichen und 53 freiwilligen Mitarbeitenden beraten und begleiten beispielsweise im Kontakt mit Behörden und leisten Unterstützung bei der Beantragung von Leistungen. Sie helfen bei der Suche nach benötigten Diensten und Angeboten und organisieren Gesprächskreise und Pflegekurse für Pflegende. Darüber hinaus erbringen sie hauswirtschaftliche Hilfen und entlasten pflegende Angehörige bei der Betreuung. Daneben hat die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf in der Ökumenischen Zentrale eine hohe Priorität, nicht nur für die Ratsuchenden, sondern auch für die eigenen Mitarbeitenden.

Und nicht zuletzt legt das Team der Ökumenischen Zentrale für Altenhilfe großen Wert auf Kooperation und Vernetzung in der Region, um so als Bindeglied zwischen Betroffenen, Angehörigen und Dienstleistenden die Versorgung in der Region zu verbessern.

Sollte das Angebot mit dem pflegecompass ausgezeichnet werden, soll das Preisgeld in die Gewinnung, Fortbildung und Begleitung der Mitarbeitenden investiert werden. 

Die AWO Tagespflege in Lünen möchte ihren Gästen eine geregelte Tagesstruktur geben, Angehörige entlasten und zur Sicherstellung der Pflege beitragen. Das alles soll es Menschen ermöglichen, auch mit Pflegebedarf weiterhin zuhause im gewohnten Umfeld leben zu können. 

Zum Tagesablauf gehören neben der pflegerischen Unterstützung auch frisch gekochte Mahlzeiten, ein abwechslungsreiches Programm und Geselligkeit: Marktbesuche, Spaziergänge in den nahegelegenen Park, Gymnastik, Musikrunden, Basteln, etc. Je nach Jahreszeit werden Feste organisiert und gemeinsam gefeiert. 

Sollte die AWO Tagespflege in Lünen mit dem pflegecompass ausgezeichnet werden, möchte das Team das Preisgeld für Öffentlichkeitsarbeit nutzen und eine Tischkegelbahn für die Tagesgäste anschaffen. 

Bei der AWO Tagespflege in Unna hat man sich einige Ziele gesetzt. Dabei setzt das Team auf eine bedarfsgerechte Ausrichtung des Aktivitätsangebots und einen kontinuierlichen Blick für die Alltagskompetenzen der Tagesgäste. Bei der Gestaltung der Einrichtung wurde auf eine barrierearme Umgebung und Orientierungshilfen, wie Uhren und Beschriftungen, geachtet. 

Die Tagesabläufe sind strukturiert und bestehen aus festen Rhythmen mit kurzen Phasen aus Gedächtnistraining, Körperwahrnehmung, Sinneseindrücken Bewegung, sozialen Kontakten – und natürlich auch Erholungspausen. 

Regelmäßige Programmpunkte sind beispielsweise: Kalender- und Biographiearbeit, Gedächtnisübungen, Gruppenübungen, Kreativ- und Handwerksprojekte, Musik, schonende Bewegungsübungen, Sinnesreisen und vieles mehr. 

Angehörige sollen entlastet und mit einbezogen werden, in dem Sie über die Fortschritte und Bedürfnisse ihrer Liebsten auf dem Laufenden gehalten werden und Informationen zu Ressourcen und weiteren Unterstützungsangeboten erhalten.

Langfristig hat sich das Team der Tagespflege das Ziel gesetzt, als präventiver Baustein im Netz der kommunalen Pflege gesehen zu werden, der dabei helfen kann, Krankenhausaufenthalten und Heimbetreuung zu verzögern. 

Im Falle einer Auszeichnung möchte die AWO Tagespflege Unna das Preisgeld in die Anschaffung einer mobilen Kegelbahn investieren. Diese soll das Miteinander fördern und Bewegung und Spaß für die Tagesgäste bieten. 

Seit 2021 betreibt der Verein Familienbande – Familiennetzwerk Kamen e. V. das Café Vergissmeinnicht. Ziel des Angebots ist es, Demenz als Familienerkrankung wahrzunehmen und Angebote zu schaffen für Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und Freunde. 

Einmal die Woche treffen sich Menschen mit Demenz und Angehörige zum Bewegungsprogramm „Sport und Bewegung trotz(t) Demenz“. Monatlich kommen pflegende Angehörige zusammen, um sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. Weiterhin gibt es regelmäßige Treffen für alle – Betroffene, Freunde und Angehörige – zum gemeinsamen Kochen, Spazieren, Spielen oder Singen. Hinzukommen noch Sonderveranstaltungen wie Feste, Konzerte oder Vorträge. 

Ziel all dieser Aktivitäten ist es, Menschen mit Demenz in der Mitte der Gesellschaft zu behalten und Angehörigen Entlastung zu bieten. 

Sollte das Café Vergissmeinnicht mit dem pflegecompass ausgezeichnet werden, möchte das Projektteam das Preisgeld einsetzen, um ein kreativtherapeutisches Angebot zu schaffen, bei dem gemeinsam Kunst und Kultur erlebt werden können.

Die Tagespflege Paul-Gerhardt-Haus in Kamen wird von der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. betrieben. Das Team hat es sich zum Ziel gesetzt, seinen Gästen einen strukturierten und aktivierenden Alltag zu bieten.

Neben der pflegerischen Versorgung stehen Übungen und Aktivitäten auf dem Plan, welche die geistigen und körperlichen Fähigkeiten fördern und erhalten sollen. Beispielsweise wirken die Gäste beim Kochen und Backen mit, was Erinnerungen weckt und alltägliche Fähigkeiten trainiert. Vor allem für Menschen mit kognitiven Veränderungen (z. B. durch Demenz, Schlaganfall, Parkinson, etc.) steht Gedächtnisarbeit mit geschulten Mitarbeitenden auf dem Programm. Körperliche Ertüchtigung gibt es beispielsweise in Form der täglich stattfindenden Sitzgymnastik und weiteren Angeboten.

Sofern es das Wetter zulässt, ist auch ein Besuch im hauseigenen Sinnesgarten Teil des Tagesablaufs. Je nach den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten, können die Gäste hier verweilen, die Sinneseindrücke der Natur genießen oder auch bei der Gartenarbeit mitwirken.

Auch auf der sozialen Interaktion der Gäste untereinander und mit dem Team liegt ein Augenmerk, um Einsamkeit vorzubeugen, das Selbstwertgefühl zu stärken und Angehörige zu entlasten. 

Im Falle der Auszeichnung mit dem pflegecompass möchte das Team des Paul-Gerhardt-Hauses das Preisgeld in eine Ausweitung des Programms und Öffentlichkeitsarbeit investieren. 
 

Als gemeinnütziger Verein setzt sich die Bürgerhilfe Demenz dafür ein, Angehörige von Menschen mit Demenz zu unterstützen. Dies geschieht auf verschiedene Weisen. 

Im Kern der Vereinsarbeit steht die Vermittlung von Wissen zum Krankheitsbild und die typischen Verhaltensweisen, die mit einer Demenz einhergehen. Das gestärkte Verständnis der pflegenden Angehörigen soll zu ihrer mentalen Entlastung beitragen. Zu diesem Zweck bietet die Bürgerhilfe Demenz regelmäßig kostenfreie Vorträge und Schulungen vielerorts im Kreis Unna an. Dabei erhalten die Teilnehmenden Tipps für wiederkehrende Alltagssituationen und lernen einen angemessenen Umgang mit ihren demenzerkrankten Angehörigen. 

Auch individuelle Beratungen machen die Vereinsmitglieder möglich und vermitteln bei Bedarf an Unterstützungs- und Entlastungsangebote. Ein weiterer Baustein des Angebots der Bürgerhilfe Demenz sind moderierte Selbsthilfegruppen, in denen sich pflegende Angehörige gegenseitig emotional unterstützen können. 

Sollte das Angebot mit dem pflegecompass ausgezeichnet werden, soll das Preisgeld investiert werden, um die Teilnehmenden der Selbsthilfegruppen zu einem gemeinsamen feierlichen Essen einzuladen und ihnen so eine entspannte Auszeit vom Pflegealltag zu ermöglichen.

Die Ehrenamtlichen der ambulanten Hospizgruppe Selm-Olfen-Nordkirchen e. V. engagieren sich seit mehr als 20 Jahren, um Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt zu begleiten. Egal ob dieser zuhause, im Krankenhaus, in einer Pflegeeinrichtung oder im Hospiz stattfindet. Die Vereinsmitglieder kommen vorbei, verbringen Zeit mit den Betroffenen, reden, hören zu – oder schweigen auch einfach mal mit ihnen zusammen. 

Auf diese Weise möchten die Ehrenamtlichen dazu beitragen, dass die verbleibende Lebenszeit so verbracht werden kann, wie es zu den Vorstellungen und Bedürfnissen des jeweiligen Menschen passt. Auch An- und Zugehörige sollen unterstützt werden, indem sie bei der Abschiednahme und Trauer begleitet werden und sich so in der Situation nicht alleingelassen fühlen. 

Der Prozess beginnt mit einem Erstgespräch mit hauptamtlichen Hospizkräften. Die genaue Ausgestaltung, Dauer und Häufigkeit der Begleitung orientieren sich stets an den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen und ihrer Familien. Die ehrenamtlichen Begleiter*innen werden auf ihre Aufgabe sorgfältig vorbereitet, bilden sich regelmäßig weiter und unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht. 

Das Angebot der ambulanten Hospizgruppe Selm-Olfen-Nordkirchen e. V. ist kostenfrei. Alle Begleitungen werden unabhängig von Religionszugehörigkeit, Weltanschauung und Nationalität angeboten. 

Sollte das Angebot mit dem pflegecompass ausgezeichnet werden, soll das Preisgeld in eine mehrtägige Fortbildung für die ehrenamtlichen Begleiter*innen investiert werden. 

Das Projekt „Zeit schenken – Gemeinsam gegen Einsamkeit“ wurde 2018 durch die Pfarrgemeinde St. Katharina in Unna ins Leben gerufen, unterstützt durch den Caritasverband und die Stadt Unna. Die Ehrenamtlichen des Projekts treffen regelmäßig etwa 45 „zeitbeschenkte“ und oftmals pflegebedürftige Senior*innen. 

Gemeinsam werden schöne Stunden verbracht, zum Beispiel bei einer Tasse Kaffee zuhause, auf Spaziergängen oder Ausflügen. Die Senior*innen sind oft gesundheitlich eingeschränkt oder haben keine Angehörigen, die in der Nähe wohnen. Wo es pflegende Angehörige gibt, ist die Auszeit, die der Besuch der Ehrenamtlichen für sie bietet, eine willkommene Entlastung.

Für Senior*innen, die noch mobil sind, bietet das Projekt außerdem ein regelmäßiges Spielecafé. Zusätzlich leiten zwei Zeitschenker einen Herrengesprächskreis im Haus Kissenkamp in Königsborn. Die Idee dafür entstand, da Männer im Pflegeeinrichtungen oft in der Unterzahl sind.

„In den letzten sieben Jahren unserer Arbeit haben sich Freundesgruppen gebildet, die ihre Einsamkeit durch gemeinsame Freizeitgestaltung lindern“, sagt Projektkoordinatorin Nicola Nawrath. „Sie feiern zusammen Weihnachten und Silvester, oder fahren gemeinsam in den Urlaub.“

Unter dem Motto „Urlaub ohne Koffer“ organisiert das Projekt Ausflüge und nimmt die zeitbeschenkten Senior*innen mit in den Zoo, ins Kino, ins Planetarium und an viele weitere spannende Orte. Wer mobilitätseingeschränkt ist, wird von den Freiwilligen zuhause abgeholt. Im Falle der Auszeichnung mit dem pflegecompass soll das Preisgeld in weitere Ausflüge investiert werden. Ganz oben auf der Wunschliste: Ein Besuch auf dem Alpakahof und eine Schifffahrt.

In der Tagespflege am Weidenbusch in Schwerte steht die Teilhabe der Gäste am gesellschaftlichen Leben und die Erhaltung und Wiedergewinnung von Fähigkeiten im Mittelpunkt. Die Tagesstruktur bietet Angebote für körperliche und geistige Fähigkeiten an, um Einsamkeit entgegenzuwirken, den Tagesgästen ein möglichst selbstbestimmtes Leben im häuslichen Umfeld zu ermöglichen und die pflegenden Angehörigen zu entlasten.

Zum Tagesplan gehören Bewegungsangebote (z. B. Gymnastik, Spaziergänge oder Rollatortanz, wie auf dem Foto zu sehen), Spiel, Musik, Basteln, Gedächtnistraining und Erinnerungsarbeit. Besondere Highlights sind beispielsweise jahreszeitliche Feste, regelmäßige gemeinsame Aktivitäten mit jungen Menschen (z. B. aus Kindergarten und Grundschule), Werkarbeiten in der Holzwerkstatt, Gastspiele im „Wohnzimmertheater“ und der Besuch von Therapieponys.

Sollte die Tagespflege am Weidenbusch mit dem pflegecompass ausgezeichnet werden, soll das Preisgeld weitere besondere Momente für die Tagesgäste ermöglichen.