Netzwerken in ländlichen Regionen
Gudrun Pirschel ist Pflegeberaterin bei compass und engagiert sich in einem Netzwerk zum Thema Demenz. Wie es Menschen in besonders ländlichen Regionen helfen kann, erzählt sie in diesem Bericht.
Die Koordinierungsstelle Demenz im Kreis Herzogtum Lauenburg bringt verschiedene Akteur*innen aus den Bereichen Pflege, Versorgung und Politik zusammen. Unter der Trägerschaft der Gemeinschaft Pflegeberatung im Kreis Herzogtum Lauenburg e. V. engagieren sich hier viele, unter anderem der regionale Betreuungsverein und verschiedene Dienstleister*innen: Tagespflege, Pflegedienste oder Service-Wohnen, Ärzt*innen, (Pflege-)Beratungsstellen, der Sozialpsychiatrische Notdienst u. a. m. Sie alle haben das Ziel, die Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern, Lücken in der Unterstützung zu schließen und gemeinsam hilfreiche Angebote zu entwickeln. Auch compass-Pflegeberaterin Gudrun Pirschel ist in diesem Netzwerk unterwegs: „Für mich ist es besonders wertvoll, dass wir uns regelmäßig austauschen und dadurch die Gesichter hinter den Institutionen kennenlernen. Das senkt die Hemmschwelle, bei Bedarf unserer Klient*innen direkt Kontakt aufzunehmen.“
Vielfältiges Angebot für die Herausforderungen ländlicher Regionen
Viermal im Jahr lädt die Koordinierungsstelle Demenz zu einem „Stammtisch“ ein. Dort kommen die Vertreter*innen aus den verschiedenen Bereichen zusammen, tauschen sich aus, geben sich Impulse für die eigene Arbeit und sprechen über die Bedarfe in der Region. Besonders wichtig sei es, die eigenen Möglichkeiten der Versorgung durch Angehörige zu stärken, erklärt Pflegeberaterin Gudrun Pirschel: „Hier in der Region ist es besonders wichtig, dass ich als Pflegeberaterin meine Strukturen kenne. Ein großes Anliegen der Koordinierungsstelle Demenz ist es, die Förderung der ehrenamtlichen Tätigkeit voranzutreiben. Durch die Infrastruktur hier vor Ort ist es beispielsweise nicht immer möglich, dass ein Pflegedienst regelmäßig vorbeikommt, um die Pflege zu übernehmen. Daher unterstützt die Koordinierungsstelle die Schulung der An- und Zugehörigen zu Nachbarschaftshelfer*innen.“
Auch werden Aktionen im Netzwerk geplant und organisiert, wie beispielsweise die Beteiligung an der Woche der Demenz. Am 17. September 2025 war die Pflegeberaterin gemeinsam mit der AWO-Tagespflege, dem Pflegestützpunkt und der Koordinierungsstelle Demenz mit einem Informationsstand auf dem Wochenmarkt in Lauenburg vertreten. „Wichtiger war der direkte Kontakt zu den Menschen. Wir konnten ins Gespräch kommen, aufklären und auch Vorurteile der Erkrankung abbauen.“

Warum Aufklärung beim Thema Demenz so wichtig ist
Noch immer bestehe eine große Hemmschwelle, sich frühzeitig mit einer Demenzdiagnose auseinanderzusetzen, erklärt die Pflegeberaterin. Viele Betroffene und Angehörige würden erst spät Hilfe suchen. Durch das frühe Aufsuchen von Haus- oder Fachärzt*innen können die Symptome gemildert, der Krankheitsverlauf verlangsamt und die Lebensqualität verbessert werden. Der Aufbau eines Unterstützungsnetzwerkes und Pflegeberatung kann zur Entlastung im Alltag beitragen. „Darum ist Aufklärung so entscheidend“, sagt Gudrun Pirschel. Es sei beeindruckend zu sehen, wie durch die Zusammenarbeit im Netzwerk neue Strukturen entstehen. Ob Nachbarschaftshilfe, Angehörigenschule oder Ehrenamtsprojekte – all das trage dazu bei, dass Menschen mit Demenz sowie ihre Angehörigen die Unterstützung bekommen, die sie benötigen.
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